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Das Wappen der Gemeinde Theres

In der Heraldik bezeichnet man ein „gespaltenes” Wappen als ein Schild, der senkrecht geteilt ist. Eine „geteilte“ Form liegt hingegen vor, wenn die Teilung waagrecht erfolgt. Kompakte Symbole wie Rosen, Räder oder Sterne lassen sich gut in einem geteilten Schild unterbringen. Langgestreckte Elemente wie Tiere, Waffen oder Werkzeuge hingegen wirken in einem gespaltenen Schild meist besser. Ein erfahrener Wappenzeichner achtet darauf, die Flächen harmonisch zu füllen, damit die Figuren nicht verloren oder zufällig wirken.

Wappen der Gemeinde Theres

Die Entstehung des Wappens

Am 23. Januar 1959 entschied sich die damalige Gemeinde Obertheres, ein eigenes Wappen zu führen. Die traditionsreiche Geschichte des Ortes bot dazu vielfältige Anknüpfungspunkte – insbesondere das Kloster Theres, das Schloss Ditfurth sowie die Familie der Freiherren von Swaine. Das Wappen wurde vom Schweinfurter Heraldiker Fritz Kretschmar entworfen und am 17. März 1960 vom Bayerischen Staatsministerium des Innern offiziell genehmigt. Die passende gelb-rote Gemeindefahne folgte im September 1964. Im Jahr 1983 überarbeitete Karl Haas das Wappen gestalterisch, um die bis dahin eher romantisierende Darstellung zu modernisieren und eine ausgewogene, klarere Form zu schaffen.

Bedeutung der Wappenelemente

Der Fuchs – Symbol für Abt Gregor Fuchs

Ein Blick „hinter” das Wappen führt zum bekannten Abt Gregor Fuchs, dessen persönliches Wappentier – der Fuchs – in das Gemeindewappen übernommen wurde.

Fuchs stammte aus einer bürgerlichen Familie in Neustadt/Saale und trat 1691 in das Benediktinerkloster Theres ein. Von 1715 bis 1755 wirkte er dort als Abt und war maßgeblich für den umfassenden Umbau der Klosteranlage verantwortlich.

Noch heute ziert sein Wappen mit dem Fuchs, der auf grünem Grund steht, mehrere Gebäude in Obertheres. Im Gegensatz zur Darstellung bei der freiherrlichen Familie ist der Fuchs im Gemeindewappen „richtig”, das heißt nach rechts gewendet und zusätzlich blau bewehrt – also mit blauen Krallen und Zähnen versehen.

Der Ölkessel – Symbol für den heiligen Vitus

Der vordere Teil des Wappens zeigt einen Ölkessel, das Attribut des heiligen Vitus, eines der beiden Kirchenpatrone von Obertheres. In der christlichen Symbolik wird jedem Heiligen ein spezifisches Erkennungsmerkmal zugewiesen – häufig ein Werkzeug seiner Marter oder seines Todes.

Der heilige Vitus, Schutzpatron des sächsischen Kaiserhauses und einer der 14 Nothelfer, erlitt um das Jahr 300 den Märtyrertod in einem Kessel mit siedendem Öl. Diese Darstellung findet sich auch im ursprünglichen Klosterwappen, das von 1232 bis 1718 verwendet wurde.

Der Ölkessel erinnert an die enge Verbindung zur Gründung des Klosters Theres zwischen 1040 und 1045 durch Bischof Suidger von Bamberg, dem späteren Papst Clemens II. Der Ort gehörte damals zur ursprünglichen Klosterausstattung.

Wappenführung nach der Gebietsreform

Nach der Gebietsreform 1978 wurde aus der früheren Gemeinde Obertheres die heutige Gemeinde Theres mit den Ortsteilen Obertheres, Untertheres, Buch und Horhausen. Trotz der Umbenennung blieb das Wappen unverändert erhalten.

Heute ist Obertheres auch Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Theres, zu der zusätzlich die Gemeinden Gädheim und Wonfurt gehören.